Was sind schwere Sprachen?

„Deutsche Sprache, schwere Sprache“ – so heißt es zumindest im Volksmund, denn hin und wieder stoßen auch deutsche Muttersprachler auf Unklarheiten in der Sprache: Welcher Kasus regiert noch mal die Präposition „mittels“? Aber wenn man von einer schweren Sprache spricht, dann bezieht sich die Schwierigkeit meist auf den Lernprozess einer Fremdsprache. Welche Sprachen schwer zu lernen sind und warum sie bei einigen Lernern Kopfzerbrechen verursachen, erfährst du hier.

Was versteht man unter einer „schweren Sprache“?

Zunächst sollte man festhalten, dass Kinder ihre Muttersprache ohne erkennbare Schwierigkeiten erlernen – und das bei jeder Sprache. Um eine Sprache also als schwer zu bezeichnen, geht man von der Perspektive eines Lerners aus; in unserem Fall von einem deutschen Muttersprachler.

Es kommt darauf an, wie sehr eine Fremdsprache mit der eigenen Muttersprache verwandt ist. So ist es für einen Deutschen recht einfach, Englisch zu lernen. Aber gleichzeitig ist es für den Deutschen schwierig, Japanisch zu lernen. Das lässt sich darauf zurückführen, dass Englisch und Deutsch von einer gemeinsamen Ursprache abstammen, einer sogenannten Protosprache. Wir haben also nicht nur eine ähnliche Grammatik, sondern auch ähnliche Vokabeln.

Deutsch und Japanisch sind hingegen kaum bis gar nicht verwandt. Es gibt zwar eine Handvoll deutscher Lehnwörter im Japanischen, aber dem Sprachgebrauch beziehungsweise dem Sprachenlernen hilft es wenig, dass „shubarutsuberudākirushutorute“ doch ganz klar der Schwarzwälder Kirschtorte entlehnt ist. Die Schwierigkeit ergibt sich sowohl aus dem fremden Vokabular als auch auch aus dem Schriftsystem, der Aussprache und natürlich der Grammatik, die sich von der Muttersprache unterscheiden können. Von diesen Punkten ausgehend, kann man folgende Liste schwerer Sprachen aufstellen:

Die „schweren Sprachen“ für Lerner

  • Chinesisch
  • Japanisch
  • Arabisch
  • Ungarisch
  • Finnisch
  • Baskisch
  • Koreanisch
  • Polnisch
  • Russisch
  • Isländisch

Fremde Grammatik und Vokabeln erschweren das Lernen

Je stärker sich die Fremdsprachen von der Muttersprache unterscheiden, desto schwieriger kann man diese Sprachen lernen. Das Vokabular der genannten Sprachen unterscheidet sich mitunter sehr stark von dem der deutschen Sprache. Während man sich englische Wörter oft intuitiv merken kann (apple – Apfel), sind zum Beispiel japanische Wörter komplett anders (ringo – Apfel).

Das Gleiche gilt für die Grammatik: Im Deutschen gilt die Satzstellung Subjekt – Verb – Objekt und im Koreanischen folgt entgegengesetzt das Objekt direkt dem Subjekt. Und wer schon mit dem Dativ und dem Genitiv im Deutschen durcheinanderkommt, der hat mit den insgesamt 15 Fällen im Finnischen bestimmt seine Freude. Abgesehen von Satzbau und Satzstellung ist die Konstruktion von Wörtern in vielen Sprachen sehr komplex. So ändern Suffixe im Ungarischen nicht nur die Wortart, sondern auch die Zeitform eines Wortes.

Neue Schriftsysteme und neue Laute

Zusätzlich begegnet man beim Erlernen der schwersten Sprachen auch häufig neue Buchstaben („å“ im Finnischen) oder sogar ganz neue Alphabete wie кирилица – die kyrillische Schrift.

Grundlegend andere Schriftsysteme wie die chinesische Schrift setzen diesem Aspekt die Krone auf. Chinesisch gilt aber nicht nur aufgrund seiner Schrift als schwere Sprache, sondern auch wegen der Aussprache. So hat das Wort „ma“ gleich vier Bedeutungen, je nachdem mit welchem der vier Töne man das Wort ausspricht. Dabei variieren die Bedeutungen allein bei „ma“ stark: So kann es entweder „Pferd“, „Hanf“, „Mutter“ oder „schimpfen“ bedeuten.

Ebenso sind viele Laute zum Beispiel im Arabischen für einen Deutschen nur sehr schwer zu bilden. Die pharyngalen und glottalen Laute stellen Lerner häufig vor Problemen. Eine weitere Besonderheit der arabischen Sprache ist ihre Leserichtung: Anstatt von links nach rechts, liest man arabischen Text von rechts nach links. Das ist allerdings nur eine kleine Hürde in Anbetracht, dass Vokale im Arabischen gar nicht erst geschrieben werden, sondern nur in der gesprochenen Sprache auftauchen.

Zum Schluss haben wir jedoch eine positive Nachricht für euch: Mit genügend Motivation kann man alle Sprachen lernen! Und es lohnt sich! Denn wenn wir eine neue Sprache verstehen, fangen wir an zu sprechen. Wir sind in der Lage, Freundschaften und Verbindungen in dieser Sprache aufzubauen. Sobald wir diese Verbindungen aufbauen, tauchen wir ganz automatisch in die Kultur des jeweiligen Landes ein. Und sobald wir in die Kultur eintauchen, erleben wir eine Öffnung unseres Geistes für diese Kultur.


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